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Energiewende „Made in Franken“

Forchheim, 8. Mai 2019

Hochkarätige Informationsveranstaltung der Energie- und Klima-Allianz Forchheim zu Speichertechnologien und Anwendungsmöglichkeiten: Schwerpunkt bildete die Wasserstoff-LOHC-Technologie – Energieträger der Zukunft

Wasserstoff anstelle von Erdölprodukten zu nutzen und dabei auf bestehende Verteilungsstrukturen zurückzugreifen – dieses Ziel verfolgen Erlanger Forscher.

Prof. Dr. Wolfgang Arlt, ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Thermische Verfahrenstechnik der FAU, berichtete den aktuellen Stand der Forschung an einer neuartigen Methode, Wasserstoff leicht, ungefährlich und günstig mittels eines Speichermediums transportieren zu können. Seine Kollegen und er haben einen Weg gefunden, Wasserstoff an eine nichtexplosive und nichttoxische Trägerflüssigkeit zu binden und bei Bedarf wieder freizusetzen.

Dr. Jonas Obermeier von der Hydrogenious Technologie GmbH aus Erlangen setzt das bereits in die Praxis um. Diese sogenannte LOHC-Technologie (liquid organic hydrogen carrier) ermöglicht damit die effiziente und völlig gefahrlose Speicherung von Wasserstoff – nicht nur als Kraftstoff in regionalen Verkehrsnetzen, sondern auch für den verlustfreien globalen Transport erneuerbarer Energien. Beispielsweise aus dünn besiedelten Regionen mit guten Voraussetzungen für ertragreiche Windkraft- oder Solaranlagen in dicht besiedelte und hochindustrialisierte Regionen. Die Trägersubstanz bleibt als „flüssige Pfandflasche“ erhalten und kann jederzeit neu beladen werden.

Ergänzend zu diesem Thema stellte Herr Dr. Jochen Lorz (Covalion) modernste Anwendungen für leistungsstarke Stromspeicher für Regelenergie vor. Ausgediente Lithium-Ionen-Batterien aus Elektrofahrzeugen werden dazu zu größeren effektiven Batterieeinheiten zusammengeschaltet und so noch ca. 15 Jahre weiterverwendet.

Im Dialog mit den sehr interessierten und kompetenten Gästen der Veranstaltung gab es eine Vielzahl von Fragen und spannenden Diskussionsbeiträgen.

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Großer Kraftwerkhersteller setzt auf LOHC – Covalion und Hydrogenious Technologies vereinbaren Zusammenarbeit

Erlangen, 4. März 2019

Nach der ersten erfolgreichen Zusammenarbeit im Projekt „Smart Grid Solar“ im bayerischen Arzberg setzen die Covalion und die Hydrogenious Technologies GmbH die gemeinsame Arbeit an der Wasserstoffspeicherung in flüssigen organischen Wasserstoffträgern (LOHC) fort. Anfang Januar 2019 haben die Unternehmen eine engere Zusammenarbeit vereinbart, um die LOHC-Technologie im wachsenden Wasserstoffmarkt weiter zu etablieren. Beide Partner haben ihren Sitz in Erlangen, was die Rolle der Stadt als weltweit zentralen Industriestandort für Entwicklungen im Bereich des LOHC stärken wird.

Die Partner halten Dibenzyltoluol, in der Industrie üblicherweise als Wärmeträgeröl genutzt, für das am besten geeignete Wasserstoffträgermaterial. Hydrogenious proprietäres Trägeröl hat erhebliche Vorteile in Bezug auf Speicherdichte, Kosten und vor allem Sicherheit. Es ist schwer entflammbar und ungiftig. Zudem ist es nicht als Gefahrgut eingestuft. Damit entfallen die Risiken der konventionellen Wasserstoffspeicherung. Darüber hinaus kann es unter Umgebungsbedingungen transportiert werden, was die Handhabung und den Transport innerhalb der bestehenden Infrastruktur erleichtert.

Bei Hydrogenious Technologies ist man überzeugt, mit Covalion einen starken Partner gefunden zu haben, der aktiv zur internationalen Expansion des Marktes für LOHC-Anwendungen beitragen kann. „Wir freuen uns, dass mit Covalion ein weiterer Anbieter im LOHC-Markt Dibenzyltoluol als Wasserstoffträger einsetzen wird. Die Vorteile unserer Technologie ermöglichen es, Wasserstoff einfach und sicher als Energievektor der Zukunft zu nutzen“, so Daniel Teichmann, Geschäftsführer von Hydrogenious Technologies.

Dank seiner umfangreichen Erfahrung als Kraftwerkshersteller hat Covalion die Bedeutung von Wasserstoff in einem zukünftigen Energiesystem erkannt. Das Unternehmen bietet auf dem Markt eine Reihe von Produkten für den Wasserstoffbereich an, darunter PEM-Elektrolyseure, Wasserstofftankstellen und LOHC-basierte Lösungen.

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Gemeindewerke Wendelstein Bürgerkraftwerk, N-ERGIE und AREVA arbeiten bei der Installation eines neuartigen Batteriespeichers zusammen

Erlangen, 21. März 2017

Innovation in Mittelfranken: In Wendelstein südlich von Nürnberg entsteht 2017 ein neuartiger Batteriespeicher. Die Gemeindewerke Wendelstein Bürgerkraftwerk GmbH, ein Tochterunternehmen der Gemeindewerke Wendelstein und der Nürnberger N-ERGIE Regenerativ GmbH, sowie der Erlanger Energiespezialist AREVA errichten die Anlage in den kommenden Monaten im Netzgebiet der Gemeindewerke Wendelstein. Zwei vollklimatisierte Container werden die Batterien beherbergen. Die Speicherkapazität reicht rechnerisch, um rund 100 durchschnittliche Haushalte einen Tag lang mit Strom versorgen. Als Akkus kommen gebrauchte Batteriemodule aus Elektroautos zum Einsatz.

Im Rahmen des Projekts arbeiten Fachleute aus Energieunternehmen, dem Anlagenbau und der Automobilbranche zusammen. Technisches Neuland ist die Integration kompletter Batterien aus Elektrofahrzeugen in der bereits bestehenden Sicherheitshülle zu einer stationären Einheit. Dafür hat AREVA das technische Konzept sowie die Steuerung der Ein- und Ausspeisung entwickelt. Die N-ERGIE wird mit der Anlage sogenannte Primärregelleistung vermarkten. Diese kommt bei unerwarteten Schwankungen in der Strom-Einspeisung beziehungsweise der Nachfrage zum Einsatz, um jederzeit eine sichere Versorgung zu gewährleisten. Die Einbindung in das Stromnetz erfolgt über eine Einbindung in das 20-kV-Netz in Gewerbegebiet „Am Kohlschlag“ in Wendelstein.

„Wir sind stolz, dass wir hier in Wendelstein mit solch einem innovativen Projekt Vorreiter der Energiewende sind. Die Partner kommen aus Mittelfranken und zeigen, dass wir hier in der Region über ein breites Know-how verfügen“, sagte Werner Langhans, Erster Bürgermeister des Markts Wendelstein und ist erfreut darüber, dass die Finanzierung der Investition aus Mitteln erfolgen kann, die Bürgerinnen und Bürger von Wendelstein über die Gemeindewerke Wendelstein Bürgerkraftwerk GmbH bereitstellen.

„Der Ausbau der wetterabhängigen erneuerbaren Energien wie Sonne und Wind macht neuartige Speichertechnologien notwendig. Dabei haben Batterien das Potenzial, vor allem kurz- und mittelfristige Schwankungen in den Verteilnetzen auszugleichen“, betonte Stefan Mull von der N-ERGIE als verantwortlicher Projektleiter.

„Der Speicher stärkt die regionale Wertschöpfung und ist ein sinnvoller Beitrag zur Stärkung dezentraler Ansätze in der zukünftigen Energieversorgung“, so Rainer Kleedörfer, Prokurist der N-ERGIE und dort unter anderem für das Innovationsmanagement verantwortlich.

„AREVA hat breite Erfahrungen mit Batteriespeichern als Notstromversorgung in Großkraftwerken. Auf dieser Grundlage entwickeln wir mit unseren Partnern innovative Speicherlösungen für die Energiewende“, machte Vertriebsleiter Industrie, Jochen Lorz, von AREVA deutlich.

Die beiden Container der Batterieanlage beinhalten auf ihrer Grundfläche von zusammen rund 75 Quadratmetern etwa 100 Batteriemodule. Die maximale Einspeise- sowie Ausspeiseleistung beträgt 500 Kilowatt; die Speicherkapazität bei Betriebsbeginn liegt bei rund einer Megawattstunde.

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